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Die Türe ist eine magische Schwelle zwischen Außen- und Innenwelt

Nicole Garrelts • Aug. 03, 2021

 Warum die Gestaltung der Eingangssituation so wichtig ist?

Bis heute hält sich der schöne Brauch, die Braut über die Schwelle in ein neues Leben zu tragen oder einen Haussegen über der Tür anzubringen. Auch Symbole wie das Glückshufeisen sind über Türen als Ort des Überganges zwischen der Welt „da draußen“ und „bei mir drinnen“ immer wieder zu finden. Wir nehmen Türen als Grenze, Schwelle von Innen und Außen wahr.
 
Auch im Vastu hat dieser Bereich eine wichtige Bedeutung, denn hier wird Prana, die Lebensenergie von draußen über die Schwelle nach innen gebracht.



Die Lebensenergie Prana wird bereits durch die äußeren Umstände, die Straße, das Grundstück, die umliegende Bebauung und Bepflanzung bestimmt. Es gibt bei der Gestaltung der Eingangssituation natürlich zahlreiche Herausforderungen. In dem Moment, in dem Ihre Eingangstür zum öffentlichen Bereich aufgeht, haben Sie etwa in den seltensten Fällen noch die Kontrolle über die Gestaltung der Treppenaufgänge, Flure, Wand- und Türfarbe oder den Vorgarten eines Mehrfamilienhauses.

Gleichgültig ob Wohnung, Praxis oder Büro in allen Fällen hat die Tür eine besondere Bedeutung und sollte bestmöglich gestaltet werden. Denn über die Tür kommt die Lebensenergie in das eigene zu Hause, die Praxis oder das Büro. Menschen, Tiere, Kunden, Postboten, Freunde alle bringen die unterschiedlichsten Arten von Lebensenergie zur Tür.

Prana oder auch Chi, genannt ist die feinstoffliche Nahrung, die wir alle benötigen, um leben zu können. Wir generieren  unsere Lebensenergie durch die Ernährung, eine gesunde Lebensweise, durch Yoga, Meditation, einen erfüllenden Beruf, geliebte Hobbies und Familie. Mit Chi wird in der Akupunktur geheilt. Aus der ayurvedischen Medizin,  der Massage und der Marma Therapie sind uns die Wirkung von Energie, deren Blockaden und die große Bedeutung des geordneten und heilenden Energieflußes im Körper bekannt.

Im Vastu gibt es viele Analogien zum Körper, denn Vastu soll den gesunden Raum (= 2.Körper) für den  gesunden menschlichen Körper erschaffen. In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist, sagte schon der römische Dichter Juvenal. So ist die Eingangstür vergleichbar mit unserem Mund, die Diele mit dem Rachen. Ohne Mund würden wir nicht überleben, weil wir keine Nahrung aufnehmen könnten. Wir können ohne Arm oder ein Bein leben, aber ohne Mund wird es schwierig. Wie und von wo wir Nahrung aufnehmen, spielt dementsprechend eine wichtige Rolle. Es gibt im Vastu also genaue Regeln für die Platzierung und Gestaltung von Eingängen. Man unterscheidet 32 verschiedene Qualitäten (Eigenschaften) von Eingängen die sogenannten „32 Häusern“. Jede Vastu Analyse eines bestehenden Objektes beginnt mit der Bewertung des Eingangs und kann in der Regel auch Empfehlungen für Maßnahmen zur Verbesserung geben. Ganz entscheidend für die Qualität des Eingangs ist seine Lage, also die Himmelsrichtung.


Eingang mit großen Bäumen

Tipps für die Gestaltung des Eingangs


Der Eingang sollte für den Ankommenden erlebbar  und der Platz davor sauber, immer aufgeräumt und visuell ansprechend sein. Wichtig ist es, das Gefühl zu vermitteln: Hier komme ich an, kann mich sammeln und bin geschützt. Verzichten Sie auf massive Bepflanzung links und rechts vom Eingang, die eher bedrohlich als einladend wirkt (siehe Foto).

Auch aggressive und angstmachende Symbolik oder Figuren sind am Eingang nicht förderlich und schrecken Besucher eher ab. Eine absolutes No Go sind Mülltonnen am Eingang. Der Haupteingang sollte klar erkennbar sein und wird im Vastu größer geplant, als eventuelle Nebeneingänge.

Die Tür selbst sollte Wärme und Willkommen ausstrahlen und solide sein. Ich rate von Vollglastüren ab, weil die Tür dann keine Grenze mehr zwischen Bewohner und Besucher ziehen kann; doch diese Grenze und Schwelle ist sehr wichtig. Ebenso wichtig ist das Übertreten einer Türschwelle als klare Grenze zwischen innen und außen.


Test für den ersten Eindruck


Die Tür sollte farblich auf jeden Fall einladend gestaltet sein. Der erste Eindruck zählt und das setzt sich dann auch im Inneren fort. Machen Sie den Test: Öffnen Sie Ihre Tür langsam etwa 50 cm und was sehen Sie dann? Unordentliche Schuhe, Jacken, Schüssel, unaufgeräumte Post oder Zeitungen?

Oder eine hübsche Vase mit Blumen, eine tolle Skulptur oder eine gut gestaltete Empfangstheke?

Das, was Sie durch diese halb offene Haustür sehen ist Ihre Visitenkarte, der erste Eindruck. Der wirkt auf Ihre Besucher und Sie - bewusst oder unbewusst. Sie selbst nehmen Ihren Eingang vielleicht gar nicht mehr richtig wahr, weil Sie sich daran gewöhnt haben. Dennoch wirkt es auch auf Sie und beeinflusst Ihre Stimmung.


Ideal ist eine geräumige Diele, denn dieser Ort zwischen Innen und Außen soll dem Besucher und auch Ihnen die Zeit geben, ein Gefühl von „Ankommen“ zu entwickeln. Idealer Weise ist die Diele aufgeräumt und mit einem Garderobenschrank ordentlich gestaltet, so dass sich der Besucher nicht durch nasse Regenmäntel und ein Schuharsenal durchquetschen muss.


Vermeiden Sie gegenüber der Eingangstüre eine stark reflektierende Türe oder einen Spiegel zu hängen. Der Besucher wird dadurch verunsichert und auch das Prana wird wieder aus der Eingangstür hinaus gespiegelt.

Auch im Geschäftsbereich können derartig „unglückliche“ Türsituationen das Business übrigens maßgeblich negativ beeinflussen.


Achten Sie also darauf, welche Nahrung, welche Qualität, welche innere Geisteshaltung Sie mit Eingang, Tür und Diele einladen und aktivieren wollen!


Denken Sie dran: Die Tür ist wie ein Mund. Und man ist, was man isst.

von Nicole Garrelts 17 Feb., 2023
Tatsächlich seit 1. Februar 2023 gibt es des i gn-concept für Ihre LebensRäume 20 Jahre! Kaum zu glauben, das sind 20 Jahre Selbstständigkeit im Interior Design, Erfahrungen in der Planung, im Innenausbau, in der Gestaltung von Wohn- und Geschäftsräumen. Das sind 20 Jahre Kundenbeziehungen zu den verschiedensten Menschen mit den unterschiedlichsten Wünschen und Vorstellungen. Zuhören, moderieren, strukturieren, entwerfen, gestalten, Lösungen diskutieren und umsetzen. Es war nicht immer einfach auch schwierige Strecken lagen auf meinem Weg. Durch die Insolvenz meines damaligen Arbeitgebers VOKO, des renommierten Herstellers für Büro- und Bankenmöbel, wurde ich unerwartet aus der Sicherheit einer Angestellten in die freie Wildbahn der Selbstständigen katapultiert, ganz ohne Netz und doppelten Boden. Die Bewerbung bei einem anderen großen Büromöbelhersteller auf das ausgeschriebene identische Stellenprofil in der Planungsabteilung scheiterte, nicht an der Qualifikation, die zu 100% passte, das bestätigte mir damals die Abteilungsleiterin im Gespräch, sondern wie Sie mir wörtlich sagte an der Tatsache, dass ich als Mutter „mit zwei kleinen Töchtern behaftet war“. Ungeachtet der Tatsache, dass dieser Tatbestand auch schon bei meinem vorigen Arbeitgeber bestand und offensichtlich keine Rolle bei der engagierten Ausübung meines Berufs gespielt hatte. Um eine Erfahrung reicher und als glückliche und stolze Mutter die nicht nur ihre Kinder liebt, sondern auch ihren Beruf reifte dann meine Entscheidung, mich selbstständig zu machen. Gegründet habe ich am 1. Februar 2003 als „ICH AG“ damals schon im Home Office. Es ging Schritt für Schritt, die ersten Büroraumplanungen waren Kanzleien und Praxen, später kamen größere Projekte die mich über mehrere Monate beschäftigten, einige Firmen wurden zu meinen Stammkunden und kamen erfreulicher Weise immer wieder mit Umgestaltungen zu mir. Dazu kamen jetzt auch Anfragen und Planungen aus dem privaten Bereich. Bei meinen privaten Kunden war die Projektgröße sehr unterschiedlich. Da gab es Farbberatungen genauso wie Neugestaltungen von z.B. Wohnbereichen oder Bädern bis hin zu Gesamtkonzepten für die Umgestaltung von ganzen Häusern und später dann die Vastu Beratungen. Es war und ist sehr unterschiedlich und spannend mit Firmenkunden und Privatkunden zusammen zuarbeiten. Vor ein paar Jahren traf ich dann zuerst im privaten Kontext auf Vastu . Die traditionelle indische Raumlehre zur Gestaltung von gesunden Räumen faszinierte mich von Anfang an. Zunächst war ich skeptisch und wendete die Lehre erstmal im eigenen Umfeld an. Unser gesamtes Haus wurde analysiert und umgestaltet. Von der Wirkung überzeugt, absolvierte ich eine mehrmonatige Ausbildung an der europäischen Akademie für Ayurveda. Heute bin ich sehr glücklich mit Vastu die letzten entscheidenden Puzzelsteine für eine ganzheitliche und gesunde Raumgestaltung gefunden zu haben. Rückblickend bin ich dankbar für alle Erfahrungen an denen ich wachsen und mich ausprobieren konnte. Ich bin froh, es gewagt zu haben und den Schritt in die Selbstständigkeit gemacht zu haben. Bis heute freue ich mich auf jede neue Planungsaufgabe und liebe meinen Beruf, den ich nun seit über 20 Jahren selbstbestimmt ausüben darf. Vielen Dank an meine Kunden, Geschäfts- und Netzwerkpartner kurz alle Menschen die mich auf meinem Weg bisher begleitet und unterstützt haben. Ich freue mich auf weitere schöne Aufgaben mit Ihnen!
von Nicole Garrelts 19 Okt., 2022
Betritt man das Schlafzimmer - hat man die Erlaubnis dazu - wird es für jeden sofort spürbar, das Schlafzimmer hat eine komplett andere Energie als jeder andere Raum im Haus. Es wird definitiv immer eine Schwelle übertreten. Das Schlafzimmer ist ein Raum der Regeneration, des Rückzugs und ein intimer Raum; in der Regel ein Raum der Partnerschaft und damit auch der Sinnlichkeit. Insofern rege ich immer an, den Raum auch sinnlich zu gestalten und nicht einfach nur als Schlafabteil. Leider sehe ich in vielen meiner Beratungen, dass das Schlafzimmer häufig auf die Funktionalität reduziert wird. Völlig unabhängig von Vastu, spüre ich ausgerechnet in diesem Raum oft keine Atmosphäre, keine Wärme, kein wohliges Feeling für den Rückzug vom Tag. Stattdessen herrscht Nüchternheit: Bett, Kleiderschrank, Nachtisch mit Leuchten, Deckenleuchte. Oft noch TV, Laptop, Telefon und alles Mögliche, was anderswo keinen Platz fand, vom Bügelbrett bis zu Aktenordnern. Grundsätzlich frage ich bei jeder Beratung, ob gut und erholsam geschlafen wird. Wird die Frage mit „Ja“ beantwortet, so bemühe ich mich, möglichst wenig zu ändern. Oft aber gibt es viel zu tun. Welche Maßnahmen helfen können und welche Parameter bei der Gestaltung des Schlafzimmers wichtig sind, möchte ich in diesem Beitrag erläutern. Dabei betrachte ich folgende Themen: Raum, Raumgestaltung und Gesundheit.
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